08.05.2012 Vortrag zur Lage in Rußland

Am 08. Mai 2012 fand der Stammtisch des ASP in Sauerlach erstmals in Kooperation mit dem Kreisverband der Mittelstandsunion München Land statt. Markus Hoffmann, der Ortsvorsitzende der Sauerlacher CSU begrüßte die knapp dreißig Gäste im Trachtenheim. Ulrich-Peter Staudt führte in die Veranstaltung ein und übergab das Wort an Prof. Dr. Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in Neubiberg.

"Die Lage in Russland nach der Wahl und die Beziehungen zwischen der Russischen Föderation und dem Freistaat Bayern"

lautete das Thema. Der Vortrag war in drei Abschnitte geteilt:

- haben wir den richtigen Blick auf Russland?
- die russische Außen- und Sicherheitspolitik
- russische Innenpolitik
Prof. Masala zeigte die zwei Gesichter Russlands auf. Einerseits die regionale Großmacht, deren Vorbild die EU ist, andererseits die mittelfristig absteigende Macht mit massiven Problemen. Die Lebenserwartung von Männern war zur Zeit der Sowjetunion 72 Jahre, heute sind es nur noch 58. Die Ressourcen Öl und Gas sind endlich, aber es wird nichts für die Zeit danach getan. In 10 bis 15 Jahren wird Russland kleiner sein, weil immer mehr Teilstaaten in die Selbständigkeit abwandern. Mit Putin als Präsident wird jetzt die Rhetorik wieder schärfer, als bei Medwedew, aber inhaltlich wird es keine Änderungen geben. Der Großmachtanspruch beruht ausschließlich auf den (z.T. veralterten) Nuklearwaffen. Den russischen Militärs wurde deutlich, dass der Krieg gegen Georgien nach den Einsatzgrundsätzen von 1942/1943 geführt wurde. Bis 2020 soll das Großgerät zu 70% erneuert sein, aber es fehlt das Geld. Verbal rüstet man gegen die NATO auf, aber es wurden noch nie so viele Kooperationen durchgeführt, wie zurzeit. Man versucht mit NATO-feindlichen Parolen Wahlen zu gewinnen, stellt aber gleichzeitig einen russischen Flugplatz für den Abzug aus Afghanistan zur Verfügung. Die russische Modernisierung ist aus Geld-mangel gescheitert. Es entsteht eine kleine Mittelschicht. Die ist aber bereit, wenn sich nicht schnell eine Verbesserung einstellt, nach Westen auszuwandern. Im Anschluss an die Ausführungen von Prof. Masala wurde eine lebhafte Diskussion geführt.

Rudolf Denzel, der Kreisvorsitzende der Mittelstands Union hatte dann das Schlusswort und dankte dem Referenten.

 

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